Georg Friedrich Händel (23.02.1685 -14.04.1759)

1.

Georg Friedrich Händel
(23.02.1685 -14.04.1759)

2.

Wichtige Werke von G.F. Händel
«Rinaldo»
«Giulio Cesare in Egitto»
«Water Music»
«Messiah»
«6 Konzerte für Orgel und Orchester op. 4»
http://www.mz-web.de/7939984 ©2016
Weitere Werke:
http://www.klassika.info/Komponisten/Haendel/wv
_gattung.html

3.

Kindheit
Geboren am 23. Februar 1685 in Halle (Saale)
Bürgerliche Familie: Kupferschmiede, Barbiere,
Pfarrer und Theologen
Sein Vater war Arzt (Leibchirurg und Geheimer
Kammerdiener)
Er wünschte sich eine juristische Karriere für
seinen Sohn
Starke Neigung zur Musik schon in jungen Jahren
Über Händels Kindheit und Jugend ist wenig
bekannt

4.

Halle, Händels Geburtshaus, Große Nikolaistraße 5, Fotografie 1980

5.

Frühe Jugend
Die Lehre von Friedrich Wilhelm Zachow
(bekannter Organist und Komponist)
Händel lernte bei ihm die Kunst des Orgel- und
Cembalospiels, die Grundlagen des Violinspiels
und die Prinzipien des Kontrapunktes kennen
Zachow über Händel:
"a sort of crime against the public and prosperity,
to rob the world of such a rising Genius" J.
Mainwaring, 1760

6.

Schulische Ausbildung
Neben dem privaten Unterricht bei Zachow hat
am städtischen Gymnasium eine gute
Allgemeinbildung bekommen
Nach dem Abschluss des Gymnasiums
immatrikulierte sich, dem Wunsch seines Vaters
entsprechend, am 10. Februar 1702 an der
wenige Jahre zuvor gegründeten Halleschen
Friedrichs-Universität, vermutlich an der
juristischen Fakultät
Lange Zeit kann aber nicht studiert haben

7.

Händels Vater Georg (1622-1697)

8.

Anfang der Karierre
Am 13 März 1702 wird er, von Zachow
empfohlen, als Organist an der reformierten
Schloß- und Domkirche in Halle mit einem
Jahresgehalt von 50 Reichsthalern angestellt
Kurz vor seiner Anstellung fand das Begräbnis
des Magdeburger Kanzlers statt, zu dem Händel
eine Trauerarie geschrieben hat
Leider ist heute fast alles aus seiner Hallenser
Zeit verschollen

9.

Schloß- und Domkirche in Halle wo Händel als Organist angestellt war

10.

Hamburg (1703 – ca.1706)
Das 1678 am Gänsemarkt als Opern-Theatrum
eröffnete erste bürgerliche deutsche Opernhaus.
In jenem Opernorchester spielte Händel anfangs
Violine, später Cembalo
Dort befreundete sich mit dem Komponisten,
Dirigenten und Sänger Johann Mattheson
Die Begegnung mit Reinhard Keiser, die für
Händels Entwicklung als Komponist von
entscheidender Bedeutung war
Am 8. Januar 1705 wurde Händels erste Oper

11.

Die Hamburger Oper am Gänsemarkt , Aufnahme 1890

12.

Italien (ca. 1706 – 1710)
Besuchte Florenz, Rom, Neapel und Venedig.
Händel wurde hier als „Il Sassone“ (der Sachse)
berühmt
Das erste Treffen mit Domenico Scarlatti
Komponierte zwei Opern, den Rodrigo (1707)
und die Agrippina (1709); zwei Oratorien, das La
Resurrezione (1708) und das Il Trionfo del Tempo
e del Disinganno (1707); das Dixit Dominus
(Psalm 110), die Serenata Aci, Galatea e Polifemo
(1708) sowie zahlreiche Chor- und Solokantaten

13.

Aus „Dixit Dominus“, Autograph

14.

Hannover (1710-1713)
1709 erhielt eine Einladung an den Hof des
Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover.
(Gleichzeitig sprach Charles Montagu, Earl of
Manchester eine Einladung an den englischen Hof
aus)
Ihm wurde dort der Posten des Kapellmeisters für
jährlich 1500 Reichsthaler angeboten. Er nahm
das Angebot an, ließ sich aber zusichern, hin und
wieder für längere Zeiträume vom Hof abwesend
sein zu dürfen. Diese Option nutzte er bald aus:
Schon gegen Ende des Jahres reiste er nach

15.

Die frühen Londoner Jahre
(1713-1719)
Der erste große Erfolg in England mit der
Uraufführung seiner Oper Rinaldo am „Queen’s
Theatre“
Die Hauptwerke dieser Periode sind vier
italienische Opern und das Utrechter Te Deum
und Jubilate, im Auftrag von Königin Anne
Im Auftrag von Georg I komponierte Händel
später die Wassermusik
Später wurde Händel auch der Musiklehrer der
Töchter des Königs

16.

Das Königliche Theater am Haymarket („Queen’s Theatre“)

17.

Die frühen Londoner Jahre
(1713-1719)
Komponierte die Passion Der für die Sünde der
Welt gemarterte und sterbende Jesus
Die zwölf Chandos Anthems sowie die erste
Fassung von Esther und die völlig neue englische
Fassung von Acis and Galatea (für die
Herzogsresidenz Cannons in Edgware)
Vollendete Suites de Pièces pour le Clavecin (1.
Sammlung), die unter anderem die bekannten
Variationen enthalten, denen man später den
Namen The Harmonious Blacksmith („Der
harmonische Grobschmied“) gab

18.

19.

Die Opern-Akademien (1729-1734)
Nach der Auflösung der Royal Academy of Music
gründeten John Jacob Heidegger und Händel
dann die New Academy oder Second Academy
Das neue Opernunternehmen eröffnete am 2.
Dezember 1729 mit Lotario
Die nächste Saison 1732/33 bestritt er
weitgehend mit der Aufführung von Oratorien
Im Dezember 1733 wurde von einer
rivalisierenden Operngesellschaft die Opera of the
Nobility eröffnet

20.

Zusammenbruch der
Opernunternehmen
Die beiden Opernunternehmen spalteten nicht
nur das Londoner Opernpublikum in zwei Lager,
sondern auch die königliche Familie
Händel zog nun in das neuerbaute Covent
Garden Theatre um und führte das
Opernunternehmen in eigener Regie und auf
eigene finanzielle Verantwortung
In dieser Zeit komponierte er Werke wie
Ariodante und Alcina, die zusammen mit Orlando
zu den bedeutendsten nach dem Zusammenbruch
der ersten Akademie zählen

21.

Gesundheitsprobleme
Händel erlitt einen Schlaganfall mit
Lähmungserscheinungen, erholte sich bei einem
Kuraufenthalt in den Aachener Thermalquellen in
Burtscheid jedoch schnell wieder und komponierte
mit der alten Produktivität
"The ingenious Mr. Handel is very much
indispos'd, and it's thought with a Paraletick
Disorder, he having at present no Use of his Right
Hand, which, if he don't regain, the public will be
depriv'd of his fine Compositions" (The London
Evening Post)

22.

Wohnhaus in London in dem Händel bis zu seinem Tod lebte

23.

Die Oratorien-Saisons
(1741-1750)
Händel unternahm bis zu seiner letzten Oper
Deidamia 1741 noch zahlreiche Versuche, die
Oper fortzuführen, trat aber 1739 mit Saul und
Israel in Egypt allmählich das Oratorium in den
Vordergrund
1742 weilte Händel in Dublin und brachte dort
sein Oratorium Messiah zur Uraufführung
von 1743 bis 1752 gab es von ein bis zwei neuen
Oratorien pro Saison, die meisten davon zu
Themen aus dem Alten Testament, aber auch die
weltlichen Musikdramen. Judas Maccabaeus war

24.

Die späten Jahre (1751-1759)
Im Sommer 1750 unternahm er nochmals eine
Reise nach Deutschland aus unbekanntem
Grund, nicht ohne vorher sein Testament verfasst
zu haben. Auf dieser Reise hatte seine Kutsche
einen Unfall in Holland und Händel verletzte sich
nach Angaben des General Adviser schwer
1751 begann Händel mit der Komposition des
Oratoriums Jephta
Während der Niederschrift zeigten sich erste
Symptome der beginnenden Erblindung

25.

Weitere Gesundheitsprobleme
Händel unterzog sich mehreren erfolglosen
Augenoperationen, eine davon durch den
umstrittenen Okulisten, der auch Johann
Sebastian Bachs Augen operiert hatte
Es gibt Hinweise, dass Händel während seiner
letzten Jahre zeitweise wieder etwas sehen
konnte, aber nach Mai 1752 gewann er sein
Augenlicht praktisch nicht mehr zurück
Noch eine Woche vor seinem Tod saß Händel bei
einer Aufführung seines Messiah an der Orgel

26.

Händel? Anonymes Gemälde

27.

Tod
Im April des Jahres 1759 hatte Händel einen
Kuraufenthalt in Bath geplant, wozu es jedoch
nicht mehr kam. Am Morgen des 14. April 1759,
an einem Karsamstag, verstarb Händel im Alter
von 74 Jahren in seiner Wohnung Brook Street Nr.
57 (heute Nr. 25). Er hinterließ – je nach
Umrechnung – zwei bis sechs Millionen Euro,
angelegt in Wertpapieren. Am 20. April wurde er in
der Londoner Westminster Abbey beigesetzt.
Seinem Wunsch nach einem stillen Begräbnis
wurde nicht entsprochen: Es sollen 3000
Trauernde anwesend gewesen sein.

28.

Das Händel-Denkmal in Halle ist das einzige sich in Deutschland befindende Denkmal

29.

Quellen:
Die Musik in Geschichte und Gegenwart :
allgemeine Enzyklopädie der Musik; [MGG] / ...
hrsg. von Friedrich Blume, Bd. 6
http://www.mz-web.de/7939984 ©2016
http://www.klassika.info/Komponisten/Haendel/wv
_gattung.html