Seminarleiter: Prof. Dr. Jürgen Lenerz Wintersemester 1999/2000
Einige Grundbegriffe (semantische Relationen):
semantische Relationen
semantische Relationen
semantische Relationen
semantische Relationen
10.07M
Category: germangerman

Perspektiven + Relationen

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

20.

21.

22.

23.

24.

25.

26.

27.

28.

29.

30.

31.

32.

33.

34.

35.

36.

37.

38.

39.

40.

41.

42.

Polysem oder homonym?
Man kann sehr einfach herausfinden, ob ein mehrdeutiges
Wort polysem oder homonym ist, indem man die Etymologie
eines Wortes (also die Herkunft einer Wortform mit den
dazugehörigen Bedeutungen) betrachtet.
Wenn Wörter sowohl in Bezug auf die äußere Gestalt
(Lautseite) als auch auf die Bedeutung miteinander in
Beziehung stehen, dann sind diese Wörter polysem.
Wenn aber die lautliche Formen beider Wörter
verschiedene Entwicklungen durchgemacht haben, dann
sind die Wörter lediglich homonym.

43.

Für das Wort Ton finden sich in Kluge Etymologisches Wörterbuch der
deutschen Sprache die folgenden beiden Einträge:
Ton 1 m. 'Lehm' (< 9.Jh.). Mhd. dahe, tahe f., ahd. daha, as. in thahin
'tönern' aus g. *thahon, älter *thanhon f. ‘Ton, Lehm’, auch in gt. thaho,
aetho (he). Die neuhochdeutsche Form aus tahen kontrahiert mit
nachträglicher Verdumpfung des a zu o. Der Genuswechsel vielleicht im
Anschluß an Lehm. Vermutlich ist auszugehen von einer Bedeutung 'dicht'
und damit anzuschließen an dicht. Gemeint ist entweder, daß das Material
dicht ist, oder (wahrscheinlicher), daß es zum Abdichten verwendet wurde
(vgl. die Technik der lehmverschmierten Flechtwände. Adjektiv: tönern
(nach Kluge 827,2f).
Ton 2 m. 'Laut' (<13Jh.). Mhd. don, ton, ahd. noch in lateinischer Form
tonus. Entlehnt aus 1. tonus, tonos ‘Saitenton, Spannung der Saite’, das
seinerseits aus gr. tónos' 'Anspannung' (zu gr. teín? 'ich spanne' s.
dehnen) stammt. Verb: tönen (Kluge 828,1).
Ton 1und Ton 2 haben also sowohl aus der Perspektive der Laut- als auch
der Inhaltsseite eine voneinander unabhängige Wortgeschichte.
Die Wörter sind nach diesem Test lediglich homonym.

44. Seminarleiter: Prof. Dr. Jürgen Lenerz Wintersemester 1999/2000

„Einführung in die Semantik“, S. 15

45. Einige Grundbegriffe (semantische Relationen):

• Denotation vs. Konnotation
Auto vs. Karre, Schlitten;
Nacht – einsam, romantisch)
• vs. Designation (cf. Morris)

46. semantische Relationen

• Synonymie (Geige – Violine)
• Polysemie (Gang)
• Homonymie (der/die Kiefer)

47. semantische Relationen

• Hyperonymie
(Oberbegriff: Pferd zu Schimmel – сивая /
белая)
• Hyponymie (Unterbegriff(e): Schimmel zu
Pferd)
• Kohyponymie (Rappe - вороной, Schimmel,
Fuchs – рыжей масти [zu Pferd])

48. semantische Relationen

• Metonymie
(Teil – Ganzes: Braunpelz – Bär)

49. semantische Relationen


Polarität:
Antonymie (warm – kalt) (graduierbar)
Inkompatibilität (Rappe – Schimmel)
Komplementarität (verheiratet –
unverheiratet) (nicht graduierbar)
• Konversion (geben : bekommen)
English     Русский Rules